Gemeinsam errichten sie die kleine Hütte von Banu etwas abseits des Langhauses, so dass sie in Ruhe ihren magischen Untersuchungen nachgehen kann und einmal ungestört vom Trubel des täglichen Lebens, Platz zum Arbeiten hat.
Die von Romo gefundenen Pilze hat Kadlin sorgfältig aufbewahrt und sicher deponiert, damit niemand auf die Idee kommen könnte, sie wären vielleicht doch etwas zu essen. Seitdem sie mitgebracht wurden, haben sie sich optisch nahezu nicht verändert. Es sind die selben, wie Romo bereits letztes mal gefunden hat.
Nachdem die Hütte fertiggestellt wurde, schlägt die Gemeinschaft noch ein wenig Holz zum feuern oder zum Bau kleinerer Gebäude. Filigranere oder aufwändigere Bauten sind mit den aktuellen Mitteln aber definitiv nicht mehr umzusetzen, hierfür Bedarf es in der Zukunft mehr Werkzeug und eine geeignetere Werkstatt. Vieles haben die Abenteurer zwar aus der alten Welt mitgebracht, doch nutzt sich das Werkzeug er weiter ab und vieles war eher rudimentärer Natur gewesen.|addpics|r9j-e-6f5d.jpg-invaddpicsinvv,r9j-f-cf68.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Bei nächster Gelegenheit schaue ich mal nach, wie die Pflanze aussieht, von der ich im letzten Jahr den Schleim genommen habe. Vielleicht kann ich dort ja weiteren Schleim holen. Wenn sie den Winter nicht so gut überstanden hat, dann hat Firk mir noch von einer Pflanze flussaufwärts erzählt. Damit hätte ich dann wieder alle Zutaten zusammen. In einem ruhigen Moment kann ich dann so viele Tränke brauen, wie die Zutaten hergeben. Aber ich werde weiterhin darauf achten, dass mich keiner beobachtet. Dorotheas merkwürdige Fragen machen mir immer noch Angst.

Ein fröhlicherer Gedanke ist, dass der Met fertig ist. Wir können Banus neues Haus und unser Glück hier feiern und den Göttern dafür danken, wie gut es uns geht. Ich bin schon gespannt, womit sich die anderen beschäftigen, jetzt, wo wir ein wenig Zeit haben.

Kadlin begibt sich noch einmal an die Stelle an der sie letztes Jahr den seltsamen, schleimigen Blob gefunden hat. Noch immer kann sie das seltsame Gewächs sehen, doch scheint es sich im Vergleich stark zurückgebildet zu haben. Es ist bei weitem nicht mehr so groß und ähnelt aktuell eher einem Pilz, auch wenn dieser dann besonders schleimig wäre. Ein wenig von dem Schleim kann sich Kadlin noch bewahren, doch ist das Gewächs wohl am Ende seiner Zeitspanne angekommen.

Zusammen mit den nun gesammelten Zutaten macht sich Kadlin ans Werk und braut eine weitere Ladung Tränke mit allem was ihr derzeitiger Alchemieschrank so her gibt. Es ist nicht viel was dabei heraus kommt, sollte für ernsthafte Verletzungen aber die Rettung in der not sein.

Indess ist auch der Met fertig gereift und hat ein angenehmes Aroma entwickelt. Nach der ersten Kostprobe ist klar, dass der darin enthaltene Geist für berauschende Feste sorgen wird.

Es beruhigt mich schon sehr, dass das Rezept so funktioniert. So sehe ich unserer Zukunft freudiger entgegen. Das ist doch endlich ein Grund, den leckeren Met zu nutzen, den Göttern zu danken und zu feiern.

So langsam haben wir hier alles, was wir so brauchen. Für alles weitere bräuchten wir Werkzeuge, die wir gar nicht haben. Da nützt es nichts zu träumen. Wir konzentrieren uns lieber auf die Dinge, die direkt vor unserer Nase sind.

Tatsächlich würde ich mir gerne die Höhle anschauen, von der Firk erzählt hat. Da gab es doch Pilze und Kristalle. Der letzte Besuch war ja durch die wackelnde Erde sehr kurz. Ich sollte Banu fragen, ob sie mitkommen möchte. Sie merkt bestimmt schneller als ich, ob etwas nicht stimmt. Und vielleicht hat ja noch jemand Lust.

Dorothea hatte sich die letzte Zeit sehr zurückhaltend Verhalten. Zwar half sie bei allen anstehenden Aufgaben tatkräftig mit, doch redete sie dabei kaum. Sie genoss, dass das Leben gerade - trotz der harten Arbeit beim Deichbau und auf den Feldern - so sorgenfrei war, wie noch nie zuvor. Je länger sie in der Gesellschaft der anderen geblieben war, umso entspannter und auch offener wurde sie.
Wenn sich ihr die Gelegenheit bot, dann würde sie auf jeden Fall mitkommen, wenn sie erneut auf Erkundung gingen.

Eines Morgens erbat Banu sich eine der inzwischen durch die Arbeit stumpf gewordenen und noch nicht wieder geschärften Klingen, um damit etwas auszuprobieren.

Abends am Feuer frage ich in die Runde: "Morgen will ich mir die Höhle ansehen. Möchte jemand mitkommen?"

Ich komm mit, ist ja nur 5 Minuten weit weg.

Banu hebt eine Hand, deutet dann auf sich und nickt. Sie möchte auch mitkommen.

Es ist ein schöner neuer Sommermorgen, perfekt für einen Erkundungsausflug. Zusammen mit Romo und Banu mache ich mich auf den Weg zur Höhle. Letztes Mal hat sie gebebt, als jemand drin war ...hoffentlich passiert das nicht wieder. Und wenn, dann merkt Banu vielleicht vorher was.
Ich interessiere mich heute besonders für die Pilze an der Wand, von denen die anderen erzählt haben. In all dem Durcheinander sind sie ja ganz untergegngen. Und vielleicht kann ich auch noch ein paar Kristalle mitnehmen.

Gemeinsam streifen die 4 durch den Wald, hin zu der Höhle im Nordwesten des Dorfes. Der Eingang ist eingestürzt und das lose Gestein wurde inzwischen von Moosen und Gräsern belagert. Hier und da huscht eine kleine Eidechse über die Felsbrocken, die es aus dem Durchbruch herausgeschleudert hat.
Sie klettern auf das Geröll und schauen, ob nicht doch irgendwo dort oben ein Durchkommen ist und in der Tat wird es gen Höhlendecke ein wenig lichter. Zusammen schaffen sie ein paar kleinere Brocke zur Seite und so wird ein kleiner Weg hinein frei.
Im Inneren ist der Boden immer wieder mit Schutt und Gestein bedeckt, doch der Berg selbst weißt keine beunruhigenden Risse auf. Direkt am Eingang sind noch ein paar der Pilze zu sehen und Kadlin entfernt vorsichtig alle, die sie finden kann. Ihr kleines Körbchen füllt sich Stück für Stück in der Hoffnung, dass diese Pilze wenigstens zum Essen gut sind, wenn sie nicht für alchemistische Experimente taugen sollten.

Vor ihnen auf dem Boden fallen ihnen immer noch die Spuren die etwa eine Hand breit in den Boden geschlagen wurden auf. Sehr linear und gerade der Höhle in Richtung des großen Raumes folgend...
Kurz daraufhin kommen sie zu einem weiteren Schuttberg und Gestein versperrt ihnen den Weg noch bevor sie den großen Raum erreicht haben. Sie schauen sich das Geröll von Nahen noch einmal an und sehen rötlich-braune Spuren im Gestein...

Romo wühlt ein wenig im Schutt herum und grummelt " ach Scheiße,hier ist gut was runter gekommen. So leicht geht s nicht weiter. Aber hey wenigstens scheint das Gestein auch eisenhaltige zu sein " Man hört ein rumpeln gefolgt von einem lauten Fluch und sieht wie Romo seine linke Hand zwischen zwei aufeinander gerutschten Steinen zieht. Fluchend betrachtet er seine blutende Linke und stapft zu Banu. "So, nach nem Jahr auf dem Hintern sitzen und rumgrübeln ist es ja wohl nicht zu viel verlangt diesen Kratzer da weg zu zaubern.Also los !" Mit erwartungsvollem Blick streck er ihr die verletzte Hand entgegen, während sein Blut stetig auf den Höhlenboden tropft.

Ganz kurz ist in Banus Augen ein Anflug von Panik zu erkennen, dann hat sie sich wieder gefangen.
Sie ergreift die Hand und betrachtet die Wunde. Dann nickt sie ihm zu, zieht ihn ein kleines Stück zur Seite, so dass sie den Anderen nicht im Weg stehen und bedeutet ihm, sich hinzusetzen, während sie sich ihm gegenüber im Schneidersitz auf den Boden setzt.
Aus ihrer Tasche holt sie ein Tuch, Farbe, einen Pinsel, den Kristallsplitter aus der Höhle und ein Döschen. Den Kristallsplitter positioniert sie sorgfältig vor sich. Das Tuch breitet sie auf dem Boden zwischen ihnen aus, dann nimmt sie ihren Wasserschlauch zur Hand. Mit dem Wasser säubert sie die Wunde und sieht sie sich nochmal genau an.
Schließlich bedeutet sie Romo, die Hand auf das Tuch zu legen, öffnet das Döschen und schließt die Augen. Der Duft von Lavendel verbreitet sich. Banu stellt sich vor, was sie erreichen möchte: das Fleisch soll wieder zusammenwachsen, die Wunde sich schließen.
Sich diesen Prozess weiter vor Augen haltend, öffnet sie die Augen wieder und nimmt das Döschen. Damit berührt sie den Splitter, dann umkreist sie die Hand zwei Mal, langsam, stellt sich vor wie es aufhört zu bluten und die Wundränder innen, tief in der Wunde, anfangen sich zusammen zu ziehen. Zum Abschluss berührt sie noch einmal den Splitter und stellt das Döschen wieder hin.
Nun öffnet die Farbe, taucht den Pinsel hinein und berührt mit dem Pinsel (dem Ende ohne Farbe) den Splitter. Dann fängt sie an, auf den Stoff um die Hand herum zu schreiben. In der ersten Runde schreibt sie langsam größere Zeichen, mehrfach die selbe Folge, welche in diesen Zeichen, von denen sie nicht einmal wusste, wie sie genannt wurden, "Heilung" bedeuteten. Dann schrieb sie in einer weiteren Runde weitere, kleinere Zeichen dazu: "Wunde verschließen", "zusammenwachsen", während sie sich weiter vorstellt, wie sich die Wunde langsam, von innen nach außen, wieder zusammenfügte, zusammenwuchs, so dass kein Rand oder eine Kante vorhanden war sondern sich alles nahtlos zusammenfügte und dann die Haut darüber schloss. Jedes Mal, wenn sie zwischendurch den Pinsel in die Farbe tauchte, berührte sie anschließend nochmal den Splitter, sowie auch am Ende beider Runden.
Zum Abschluss verschloss sie die Farbe wieder und legte Pinsel und Farbe sorgfältig neben sich.
Sie schloss die Augen, atmete noch ein paar Mal tief ein und aus, dabei langsam die Hände anhebend, und schloss dann mit einem Klatschen ab.
Nun öffnete sie auch wieder die Augen, hoffend, dass sie Erfolg hatte.

Romo fühlt während der Prozedur ein starkes kribbeln an seiner wunde, als wäre sie taub und eingeschlafen. Das Kribbeln wird mit der Zeit immer stärker, so dass das Gefühl kaum vom Schmerz zu unterscheiden ist. Immer stärker pulsierend strahlt es von dort in den restlichen Körper hinein, unwissend was genau hier vor sich geht, ist es nur schwer zu ertragen.
Doch nach gut 10 Augenblicken der Anstrengung riskiert Banu ein blick auf ihr Werk. Die Wunde ist so gut wie verschlossen. Kein Blut mehr und die Haut wirkt jung und frisch, wie die Haut nach einem Sonnenbrand, wenn sich die obere Schicht gerade gelöst hat.
Romo verspürt noch immer einen Schmerz und ist sich unsicher, ob er die Stelle schon vollends belasten sollte, nicht dass das noch Junge Gewebe darunter zu Schaden kommt, doch hat das Zauber von Banu hervorragend gewirkt.
Nichts was nicht auch ein Arzt hätte richten können, doch stellt es eine gute Alternative hier draußen dar.

Romo betrachtet seine Hand, die er öffnet und schließt. "Na bitte, geht doch. Bin mal gespannt wie lang es dauert bis ich sie wieder voll einsetzen kann" Er geht ein paar Meter Richtung Höhleneingang ,dreht sich noch mal um "Danke, gut gemacht"