Romo ist sichtbar beeindruckt von der Szenerie. Plötzlich fängt er an zu Lachen, er klopf Firk auf die Schulter. "Also entweder du hast doch recht, oder wir Deppen sind in die falsche Richtung gelaufen, wobei wir dass auch wären wenn wir nicht am dem Punkt der Karte währen wo ich gedacht hab. Anscheinend sind wir nicht in Richtung Osten, sondern nach Süden, gegangen. Das behalten wir mal besser für uns "

( können wir inzwischen klar sagen wo auf der Karte wir uns befinden ? Nur durch Beschreibungen ist dass echt schwer zu begreifen)

Als Romo die Gegend genau mustert und mit der Karte die sie zuvor gefunden haben abgleicht, bleibt ihm dabei nur eine Schlussfolgerung offen. Sie müssen sich an dem Punkt befinden, den sie einst mit etwas blauer Farbe markiert haben. Romo hat die kleine Wette also gewonnen und sein Gefühl hat sie nicht im Stich gelassen.

Graben und Stemmen, Erde schleppen und Schaufeln ....und das den ganzen Tag. Der Deich ist zwar notwendig, aber auch sehr anstrengend zu bauen. Bisher ist uns hier zwar noch keine Menschenseele begegnet, trotzdem würde ich mich hinter einer Befestigung sicherer fühlen. Wir haben uns immerhin einiges aufgebaut.

Ein Langhaus
Ein Vorratshaus
Felder
Einen Steg
Die Ställe für Hasen, Hühner, Hahn und Ziegen

Und die Gegend gibt auch so viel her. Der Name unserer Siedlung passt schon perfekt. Der Wald gibt reichlich an Wild, Beeren und Nüssen, der Fluss ist voller Fisch, es gibt Eisenerz und Lehm und jetzt sogar eine Höhle voller Kristalle. Ich hatte mir schon Gedanken darüber gemacht, wo wir weitere herbekommen sollen. Das Problem ist ja jetzt gelöst. Hoffentlich bringen Firk und Romo mir von ihrer Fahrt wieder neue Pflanzen mit ...ich hatte ja danach gefragt.

Naja, zuerst mal bin ich froh wenn ich mich um die Tiere kümmern kann und nicht den ganzen Tag graben muss. Irgendwer muss ja die Tiere füttern, die Ziege melken und die Eier einsammeln. Und irgendjemand muss kochen. Schade, dass das alles nicht länger dauert. Dann helfe ich mal weiter beim Deichbau.

Auch Banu hilft weiter fleißig mit beim Deichbau. Immerhin geht die Arbeit voran, aber sie freut sich darauf, wenn sie endlich fertig sind. Vielleicht findet sie dann auch endlich Zeit, wieder etwas auszuprobieren. Aber heute sicher nicht mehr, dafür ist sie nach der ganzen Arbeit auf jeden Fall zu müde.
Nur dafür, zu üben die Energie in der Umgebung zu spüren, nimmt sie sich immer wieder Zeit wenn sie zwischendurch eine kurze Pause macht um sich zu strecken. Darin geübt zu sein würde sicher nicht schaden und vielleicht sogar irgendwann hilfreich sein.

Banus kleine Versuche werden mit der Zeit immer mehr zur Routine. Ihr gelingt es nun deutlich einfacher und schneller sich auf die Umgebung einzulassen, Kräfte zu spüren und sich so ihren eigentlichen Experimenten widmen zu können, ohne ihre Konzentration für das drum herum zu verbrauchen. Immer wieder findet sie kleine Schwaden in denen das Gefühl von Kraft intensiver zu sein scheint, als anderswo. Nur wirklich sehen kann sie dabei keinen Unterschied und gleich wie es sich für sie anfühlt ist die Kraft die sie für sich nutzen kann nahezu immer die gleiche.

"Ich würd sagen, wir bleiben den Tag noch hier und schauen uns noch was um. Morgen können wir und ja, in Richtung Nordosten aufmachen, vielleicht finden wir die eingezeichnete Stadt. Hast du schon was gesehen, dass wir deiner Frau mitbringen können? Nicht dass die sauer wird."

Gleich zu Beginn des nächsten Tages machen sich Romo und Firk auf den Weg zur vermuteten Stadt. Sie gehen den Weg des Vortages zurück und erreichen gegen Nachmittag den See mit ihrem Floß. Auf der anderen Seite des Sees angekommen beginn so langsam die Nacht herein zu brechen und so scheint es sinnvoller die Reise am nächsten Morgen fortzusetzen.
Mit den Resten ihrer Verpflegung genießen sie den Abend und mit dem Funkeln der Sterne fallen ihnen die Augen zu.
Bereits in der Frühe sind sie wieder auf dem Weg und durchforsten die Wälder nach Spuren der Zivilisation. Vor ihnen ist nichts außer Dickicht und so stiefeln sie Schritt für Schritt in das noch unbekannte Gebiet.
Seit Stunden sind sie hier inzwischen unterwegs, als vor ihnen im Gebüsch etwas raschelt. Romo pirscht sich heran und erspäht einen Fasan, den er zu jagen beginnt.
Nur ist eine Jagd in diesem Unterholz nur schwer mit Erfolg zu krönen und so entwischt das kleine Tier.
Etwas enttäuscht beschließen beide eine kleine Pause einzulegen und Kraft für den voranschreitenden Tag zu tanken.
Während sie auf dem Stamm eines umgefallenen Baumes sitzen und auf den Boden schauen, fällt ihr Blick immer wieder auf das Gestein das vor ihnen liegt. Eine große Fläche unter ihren Füßen ist aus reinem Fels, doch glatt und ohne schroffe Kanten. Viel zu eben, als dass es eine natürliche Formation sein kann...

Romo brummelt ein "Nanu was is dass denn", schiebt sich den letzten Bissen Räucherfleisch in den Mund und beginnt, noch kauend,die Fläche zu untersuchen und frei zu legen.

"Was machst du da?" noch in Gedanken und Essen versunken habe ich das Brummeln nicht verstanden. Plötzlich fummelt der Kerl auf dem Boden rum um schiebt Dreck zur Seite. Ich streich mir über den Hinterkopf " Is doch schön glatt, perfekt um ein Lager aufzuschlagen - da brauchste doch nix zur Seite schie..."
Ich stehe auf und versuche im direkten Umfeld eine Kante zu finden.

Stück für Stück legen sie mehr von der Oberfläche des Objekts frei. Firk tastet sich an allem was fest ist entlang und versucht die Kante des Bodens zu erfühlen. Nach gut 5 Schritten erfühlt er weicheres Erdreich und macht sich an Ort und stelle etwas Raum. Mit der Zeit erkennen sie Form und Lage des Gebildes. Es ist nahezu quadratisch und fast absolut eben. Gespannt graben sie an den Kanten weiter entlang, nicht zu tief, aber genug um sich mehr ein Bild machen zu können. Es scheint als wäre es ein Sockel für etwas gewesen, als hätte hier einmal etwas gestanden, was nun nicht mehr ist. Dafür, dass sie auf der Spitze einer Säule stünden, ist sie viel zu groß im Durchmesser und es fehle auch der Oberbau.

"Hm, auf jeden Fall ist das nich natürlich, glaub wir kommen ner Stadt näher. Morgen sollten wa weiter in die Richtung gehen."

"Was ist wenn wir schon drauf stehen? Aber lass mal weiter schaun, es kann ja nicht alles verschüttet sein."

Die Beiden machen sich weiter durch das Unterholz der Umgebung. Immer wieder sehen sie Überreste, welche wie Bruchstücke alter Bauten wirken. All das ist schon lange eingestürzt und durch die Zeit erodiert.
Hinter großen Farnen und Dickicht erhebt sich etwas vom Boden, was so gar nicht den bisherigen Resten gleicht.
Es ragt aus dem Untergrund und seine Oberfläche ist vollkommen intakt, zumindest soweit sie es beurteilen können.
Es scheint aus dem selben Material zu sein, wie auch das Portal. Die Struktur ist rau und gräulich in verschiedenen Farben abgestuft. Wie eine Pyramide läuft es spitz nach oben hin zu, wie auch die einzelnen Stehlen des Portal. Dieses hier ist bei weitem nicht so hoch, nur etwa bis zur Hüfte reicht es an Romo und Firk heran.
An der Oberseite ist es kristallen und schimmert leicht bläulich ohne tatsächlich selbst zu leuchten...

In all der Zeit ist der Deich schon zu einer ordnentlichen Größe herangewachsen und die Bewässerung für die Felder scheint auch zu funktionieren. Bei all den Pflanzen, die hier so reichlich wachsen sollte es doch möglich sein, Obst und Gemüse zu kultivieren und in unserer näheren Umgebung anzubauen. Ein Obsthain wäre eine schöne Sache, auch wenn er ein paar Jahre zum Wachsen braucht. Aber irgendwann muss man den Samen ja pflanzen.

Während Firk und Romo noch immer unterwegs in den Wäldern der neuen Heimat sind, geht der Deichbau stetig voran. Er ist inzwischen nahezu abgeschlossen und wird das Dorf vor einer drohenden Flut mit Sicherheit schützen. Die Felder bekommen ausreichend Wasser, auch wenn es einmal für Wochen oder gar Monate nicht regnen sollte und das tägliche Leben im Dorf beginnt allmählich seine eigene Routine zu bekommen.
Kadlin streift, nun nachdem der Bau abgeschlossen wurde, durch die nähere Umgebung auf der Suche nach Früchten für eine geplante Obstplantage.
Nicht weit vom Dorf, stehen im Wald ein paar kleine Apfelbäume. Sie tragen allesamt kaum Früchte, wachsen sie doch im Schatten der großen Bäume und erhalten hier kaum Licht. Auf der umliegenden Wiese treiben kleine Setzlinge durch das Gras auf dem Weg selbst einmal ein stattlicher Baum werden zu können.
Vorsichtig legt Kadlin die noch jungen pflanzen frei, und nimmt ein paar von ihnen mit zurück ins Dorf.